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Kinderseelen in Zeiten der Pandemie

Was vermissen Kinder eigentlich in Zeiten der Pandemie?


Wenn wir genau hinschauen, vermissen sie die gleichen Dinge, die auch Erwachsene vermissen. Es sind vor allem die anderen Kinder, die sozialen Kontakte außerhalb der eigenen Familie, die Kontakte zu gleichaltrigen, zu Freundinnen und Freunden, es sind die vielfältigen Spielangebote, die die strukturierten Abläufe, es sind die Momente und Augenblicke, in denen sie sich mit Gleichaltrigen messen können, Ideen entwickeln können u.v.m.



Und gerade diese Momente und Augenblicke bilden das Fundament für die Selbstwahrnehmung in das eigene Tun und Handeln. Dadurch können Kinder Selbstvertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken entwickeln. Diese Augenblicke der Selbstwahrnehmung ermöglichen Kindern ebenfalls Einblicke in die Fähigkeiten, die gerne selbst weiter ausbauen wollen, in das, was sie anders handhaben wollen. Es ermöglicht ihnen Einblicke in ihr Tun und Handeln mit anderen Kindern und Erwachsenen. Diese Einblicke können in der Familie aufgrund der Rolle, die das jeweilige Kind in der Familie einnimmt nicht erfolgen.


Und all das fehlt Kindern seit etwa 1 Jahr für ihre Entwicklung. Und dabei entstehen auch bei Kindern Frustration, Unlust, Antriebslosigkeit und Traurigkeit neben all den vielen anderen Erfahrungsmissständen und -defiziten.


Die Traurigkeit der Kinder beachten wir meist als Letztes, da wir ihnen die Traurigkeit entweder nicht ansehen, sie nicht bemerken oder sie ihnen schlichtweg nicht zuschreiben. Die Traurigkeit wird bei Kindern jedoch nicht unbedingt in geweinten Tränen sichtbar, sondern viel öfter in ihrer motorischen Unruhe, ihrer Lautstärke, ihrem Suchen nach Auseinandersetzungen, ihrer Verweigerungshaltung, dem nicht Wissen, was sie machen oder spielen sollen usw.

Diese Situation der Pandemie verlangt von allen Erwachsenen (Eltern, Erzieherinnen und Erzieher,…) eine erhöhte Aufmerksamkeit und eine besondere Achtsamkeit.


Im Folgenden einige Tipps zum Umgang mit Kindern, die ihnen in irgendeiner Weise verändert vorkommen:

  1. Erzählen Sie in kleinen Gruppen Geschichten von Tieren oder Gewächsen, die sich einsam fühlten und lassen sie die Kinder die Geschichte weitererzählen.

  2. Geben Sie den Kindern viele Gelegenheit, ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen: • Handpuppen, die auch von den Kindern ohne ihr Beisein benutzt werden dürfen, • Verkleiden und freies Spiel • viel Bewegung • Matschen, formen, spielen mit Wasser, Sand und Erde Und beobachten Sie die Kinder in ihrem Tun, ohne Kommentare und Anleitungen

  3. Schaffen Sie Raum für Bastelaktionen und

  4. Arbeiten mit Ton, kein Fimo!

  5. Stellen Sie Malutensilien bereit und viel Papier, auch großflächige Papiere und laden Sie die Kinder ein, vielleicht durch eine vorherige Phantasiereise ihren Gefühlen Ausdruck zu geben.

  6. Sprechen Sie mit den Kindern über deren Gefühle. Dazu eignen sich viele Kinderbücher als Grundlage.


Kinder brauchen Gelegenheit, ihren Gefühlen in vielfältiger Weise Ausdruck zu verleihen, immer und überall und besonders in Zeiten, in denen sie wenig Gelegenheit haben, ihr Kindsein in vollen Zügen zu leben.

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