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Die Bedeutung der Gefühle für die Entwicklung der Kinder

Schon als Babys lernen Kinder ihr Leben durch ihr Gefühl zum Ausdruck zu bringen, sich zu artikulieren. Dies hat uns die Natur mitgegeben. Ganz am Anfang sind das Gefühl von Wohlsein und Unwohlsein vorhanden. Äußerlich sichtbar wird das Gefühl der Freude später, wenn das Baby die Bezugsperson wahrnimmt. Das lässt sich nun weiter fortführen und ausbauen. Gefühle und Emotionen gehören zum Mensch-Sein dazu. Sie sind ein Teil von uns, auch der Körper und der Geist gehören zum Menschen dazu.



Die Sensibilisierung für Wahrnehmungen auf unterschiedlichen Ebenen (Körper, Gefühl, Sinne) ist für uns alle unerlässlich. Kinder lernen durch ihren Körper, sie lernen durch ihre Sinne, Gefühle und schließlich auch durchs Denken. Sie machen Erfahrungen, schon dann, wenn sie sich nicht mal richtig artikulieren können. Diese Erfahrungen sind oft sinnlicher Art und werden über Gefühle im Körper gespeichert. Vielleicht erinnern Sie sich an Erfahrungen im Kleinkindalter, freudige wie traurige, die Ihnen bis heute in Erinnerung sind.

All das sind Erfahrungen, die wir mit unseren Sinnen wahrgenommen haben und das Gefühl dazu ist in unserem Körper gespeichert. Für manche Menschen ist es noch heute so, dass sie beim Erzählen das Gefühl verspüren.


Dass Kinder durch ihren Körper lernen, durch die vielfältigen Wahrnehmungen auf den unterschiedlichen Ebenen (Körper, Sinne, Gefühle), das findet in unserem verkopften, funktionalen, wenig sinnlichen Alltag wenig Berücksichtigung. Beim Lernen geht es heute vornehmlich um intellektuelle Fähigkeiten. Auch die sind wichtig, doch nicht ausschließlich.

Durch den Zugang zu unseren Gefühlen können wir auch unsere Bedürfnisse artikulieren, wir sind in Lage, uns ganzheitlich wahrzunehmen und so auch zum Ausdruck zu bringen. Werden die Gefühle vernachlässigt und dem Intellekt schon frühzeitig zu viel Bedeutung beigemessen, verkümmern viele Fähigkeiten, die wir als Menschen grundsätzlich besitzen. Die Fähigkeit zur Empathie, zum Mitgefühl für andere, die Fähigkeit, enge soziale Kontakte einzugehen, die Fähigkeit friedlich Konflikte auszutragen und vieles mehr müssen wieder mühsam erworben werden.


Deshalb ist Aufgabe bei jeglicher Erziehungsarbeit, Kindern ein großes Spektrum an sinnlichen Erfahrungen zu bieten und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihren Körper und ihre Gefühle wahrzunehmen. Dazu gibt es vielfältige Möglichkeiten:


  • Fühlsäckchen/Fühlkisten

  • Barfußparcour

  • Materialien wie Sand, Erde, Ton, Wasser, mit denen nach Herzenslust gebaut, gespielt, gematscht werden darf

  • Bilderbücher, in denen Gefühle zum Ausdruck kommen

  • Arbeiten mit Gefühlskarten

  • Mit Kindern über Gefühle sprechen

  • Körperumrissbilder malen

  • Ausflüge in die Natur, in den Wald


Auch sollten wir immer wieder darauf achten, die Gefühle der Kinder ernst zu nehmen. Sie kennen noch alle diese Sprüche „Ein Indianer..,“ oder „Das ist doch nicht so schlimm“ oder wenn die Freude eines Kindes durch Sätze wie „da hättest Du Dir noch ein bisschen mehr Mühe geben können“ gedämpft wird. Sie kennen das, es ist nicht so gemeint und doch verletzend für das Kind.


All das sind Situationen für Kinder, in denen sie ihre Gefühle selbst in Frage stellen und nicht wissen, ob ihr Gefühl richtig oder falsch ist. Wenn das öfter geschieht, hören Kinder auf, ihre Gefühle zu zeigen, dann schlucken sie Tränen, Ärger, Wut herunter und das hat Folgen auf ihre gesamte Entwicklung.


Gefühle sind ein breites Thema und so wichtig für die Entwicklung jedes einzelnen Kindes. Deshalb sollten wir sehr achtsam auf die Gefühle der Kinder achten. Dies gelingt Ihnen leichter, wenn Sie liebevoll mit sich selbst sind, wenn Sie achtsam mit Ihren Gefühlen und Bedürfnissen sind. Wenn wir unsere eigenen Gefühle wahrnehmen können und ernst nehmen, werden wir die Gefühle und Bedürfnisse der Kinder ebenfalls annehmen und respektieren können.

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